Community of Practice (COP)

Wir beobachten, dass viele Arbeitnehmende in ihrer Freizeit an Fachtreffen teilnehmen – online wie offline. Sie suchen den Austausch über berufliche Themen mit Gleichgesinnten. Das ist gut! Doch wieso haben sie innerhalb ihrer Organisation oft keine Möglichkeit dazu?

  • Viele Organisationen setzen seit jeher auf Prozessverantwortliche. Diese sollen über mehr oder weniger ausführliche Prozessbeschreibungen Standards für den Austausch im Unternehmen schaffen. Ein dokumentierter Prozess ist jedoch noch lange kein gelebter Prozess.
  • Wissen ist an Menschen gebunden. Erst durch sinnvolle Verknüpfungen innerhalb einer Wissensgemeinschaft kann dies zu anwendungsorientiertem Wissen werden. Menschen als individuelle bzw. kollektive Wissensbasis müssen deshalb in den Fokus eines modernen Wissensmanagements rücken.

SCHLUSSFOLGERUNG

Communities of Practice sorgen zum einen für einen intrinsischen Wissenstransfer, zum anderen entsteht der Raum, Prozesse gemeinsam zu optimieren und standardisieren.

DEFINITION

Community of Practice (CoP)

Eine Community of Practice (CoP) ist eine bestehende Personengruppe, die Interesse an einem gemeinsamen Thema hat. Die Mitglieder wollen gemeinschaftlich Wissen aufbauen, ihre Expertise teilen, Erfahrungen austauschen und das Thema voranbringen. Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und Selbststeuerung sind maßgebende Faktoren einer funktionierenden COP – und durch genau diese Eigenschaften unterscheidet sie sich von anderen Organisationseinheiten eines Unternehmens.

VORTEILE

  • Unternehmen profitieren langfristig von der Arbeit der CoPs. Durch den Austausch der Mitarbeitenden gestaltet sich die Arbeit effektiver und innovative Problemlösungen werden vorangetrieben. So können sich vollkommen neue Produkte und Geschäftsmodelle entwickeln. Den größtmöglichen Vorteil erzielen Unternehmen, die einen Rahmen gestalten, in dem ein Austausch zwischen mehreren CoPs möglich ist.
  • Mitarbeitende profitieren von dem Wissenstransfer und den Erfahrungen anderer. Sie arbeiten selbständig an ihrem Know-how und erweitern ihre individuellen Fähigkeiten, zum Beispiel hinsichtlich neuer Technologien, Instrumente und Methoden.
  • Durch die soziale Interaktion wird implizites Wissen weitergeben und explizit gemacht. Die Verbreitung auf mehrere Köpfe bewahrt das Wissen für die Organisation. Mit Blick auf die ISO 9001 unterstützt eine Community of Practice damit die Normanforderungen ‚Wissen aufrechterhalten‘ und ‚Wissen zur Verfügung stellen‘.
  • Nutzen für Unternehmen: Sie sparen kostspielige Ressourcen, wodurch sich das Geschäftsergebnis und somit die Konkurrenzfähigkeit Ihres Unternehmens kontinuierlich und nachhaltig verbessert. Gleichzeitig investieren Sie in die Weiterbildung und die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden.

DIE 3 GRÖßTEN HERAUSFORDERUNGEN IN DER PRAXIS

#1

  • Antreiber und Mentoren finden: Community-Management ist erst dann erfolgreich, wenn man es schafft, eine Gruppe von Menschen (online) zu verbinden und ihnen das Gefühl zu geben, Teil von etwas Besonderem zu sein. Es bedarf einer professionellen Moderation, damit Kolleg:innen zu aktiven Mitgliedern werden. Dazu zählen Aktivierungen, Inspirationen, Events – genauso wie die Eskalation bei Konflikten.

#2

  • Ein klares Ziel definieren, mit dem Mehrwert geschaffen werden kann: Ein eindeutiges, gemeinsam erarbeitetes Verständnis dafür, wohin die Reise gehen soll, ist unabdingbar. Dies beinhaltet ein übergeordnetes Ziel, das einerseits auf das Unternehmensziel einzahlt – andererseits muss sich auch die Community damit identifizieren können.

#3

  • Eine Verankerung in der Organisation sicherstellen: Um die CoPs in der Organisation nachhaltig zu implementieren, muss das Silodenken aufgebrochen werden. Oft bedeutet das eine Reorganisation der Business Units, um ein produktorientiertes Unternehmen zu schaffen.

#4

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